Call for Papers: Sozial-ökologische Transitionen zwischen Konflikt und Kohäsion
- Promotionskolleg
Die Ad-hoc-Gruppe untersucht sozial-ökologische Transitionen und deren Spannungsfelder zwischen Konflikt und gesellschaftlicher Kohäsion. Während der Begriff Transformation meist eine umfassende und zielgerichtete Neugestaltung gesellschaftlicher Strukturen beschreibt, liegt der Fokus von Transition stärker auf den Prozessen, Dynamiken und Übergängen sozial-ökologischer Veränderungen. Diese Perspektive erlaubt eine differenzierte Analyse kleinräumiger und oft unbestimmter Wandelprozesse, die in der Debatte um groß angelegte Transformationen – etwa in der Klimapolitik oder in Fragen sozialer Ungleichheit – häufig in den Hintergrund treten.
Ein zentrales Anliegen der Gruppe ist die Untersuchung von Konflikten innerhalb sozial-ökologischer Transitionen. Dabei geht es um Auseinandersetzungen in Bereichen wie Mobilität, Energie, Wohnen oder Ernährung und die Frage, welche Akteur:innen involviert sind. Ebenso wird beleuchtet, inwiefern solche Konflikte nachhaltige Veränderungen hemmen oder möglicherweise sogar produktiv zur gesellschaftlichen Entwicklung beitragen.
Neben den Konfliktlinien richtet die Gruppe den Blick auf Mechanismen der Kohäsion in sozial-ökologischen Transitionen. Welche politischen und sozialen Strategien können gesellschaftlichen Zusammenhalt in solchen Veränderungsprozessen stärken? Wie entstehen neue Koalitionen zwischen Akteur:innen, die sonst in unterschiedlichen Lagern stehen? Beispiele wie die Initiative #wirfahrenzusammen von ver.di und Fridays for Future zeigen, dass soziale Bewegungen eine Schlüsselrolle in der Bündelung gemeinsamer Interessen spielen. Gleichzeitig geht es um die Analyse von Maßnahmen, die auf struktureller Ebene zur Förderung von Nachhaltigkeit beitragen, etwa durch ressourcenschonende Infrastrukturen, öffentliche Daseinsvorsorge oder soziale Innovationen wie Bürger:innengenossenschaften.
Die Gruppe lädt Beiträge zu drei zentralen Themen ein:
- Konflikte in sozial-ökologischen Transitionen – Welche Akteure sind beteiligt, und wie wirken sich Konflikte auf nachhaltige Veränderungen aus?
- Momente der Kohäsion – Welche politischen und sozialen Ansätze fördern gesellschaftlichen Zusammenhalt in Transitionen?
- Das Verhältnis von Transformation und Transition – Wie lassen sich die Begriffe analytisch fassen, und welche Vor- und Nachteile ergeben sich für die Forschung?
Das Format richtet sich an Nachwuchswissenschaftler:innen und kombiniert Vorträge mit interaktiven Elementen wie einem World-Café und einer Plenumsdiskussion.
Für die Vorträge bitten wir um die Einreichung von Abstracts (max. 2.400 Zeichen inkl. Leerzeichen) sowie einer Kurzbiografie (max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen) bis zum
30.04.2025 an nils.eggerzirius.uni-stuttgartde, nina.kerkersofi.uni-goettingende, svea.kietzmanntu-dortmundde, annika.troitzschsowi.uni-stuttgartde.
Organisation: Nils Egger (Universität Stuttgart); Nina Kerker (SOFI Göttingen), Svea Kietzmann (TU Dortmund) & Annika Troitzsch (Universität Stuttgart).