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Julius Wiegand

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Julius Wiegand arbeitet an einer Dissertation zur Ambivalenz von Sozialen Innovationen in alternden Gesellschaften. Nach Tätigkeiten in der Altenpflege hat er Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Gerontologie studiert und anschließen den Master Alternde Gesellschaften an TU Dortmund. Dort hat er als wissenschaftliche Hilfskraft der Geschäftsführung in der Sozialforschungsstelle der TU Dortmund und in verschiedenen Projekten gearbeitet. Seine Forschungsinteressen beziehen sich Arbeit, Organisation und Gender, insbesondere auf die (gesundheitlichen) Auswirkungen von neuen Arbeitsformen auf die Beschäftigten der Altenpflege.

Kontakt: julius.wiegand@tu-dortmund.de
CORVID

Soziale Innovationen für die Herausforderungen in alternden Bevölkerungen:

Arbeitsorganisation und Beschäftigung in der stationären Altenpflege

Zunehmende Personalengpässe und Leiharbeitsquoten erhöhen den Handlungsdruck in der Altenpflege. Alternative Modelle wie Springerpools gewinnen diskursiv an Bedeutung. Während Leiharbeit als Krisensymptom kritisiert wird, erscheinen Springerpools als innovative Antwort auf strukturelle Versorgungsprobleme.

Das Promotionsprojekt untersucht, welche Sozialen Innovationen in der stationären Altenpflege entstehen und welches Potenzial sie für die Gestaltung von Arbeit und Pflege besitzen. Im Fokus stehen Springerpools als strategisches Ausfallmanagement, verstanden als Reaktion auf die semantisch aufgeladene Dysfunktionalität von Leiharbeit.

Zwei Leitfragen stehen im Zentrum:

(1) Warum konnten sich Springerpools als Alternative zur Leiharbeit etablieren?
(2) Welche Auswirkungen haben sie auf Arbeitsrealität und Organisation?

Theoretisch wird das Konzept Sozialer Innovationen arbeitssoziologisch und intersektional erweitert. Analysiert wird auch, wie Problemlösungen politisch und organisatorisch legitimiert werden. Methodisch verbindet das Projekt wissenssoziologische Diskursanalyse, arbeitssoziologische Modelle und eine qualitative Fallstudie. Die Methodentriangulation (PZI-Interviews, Soziogenese, temporales Sampling) ermöglicht eine kausale Innovationsanalyse, mit der Semantik, Pragmatik und Grammatik Sozialer Innovationen rekonstruiert werden.