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Sonderheft - Feministische Studien. Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung

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feministische studien © Walter de Gruyter GmbH | Carol Hamoy “Women of Valor”
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Sonderheft - Feministische Studien. Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung

Feministische Studien. Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (2021): Feminismus, Säkularismus und Religion, hrsgg. von Angelika Poferl, Heidemarie Winkel und Aline Oloff. 39 (1).

Die religiöse Symbolisierung von Geschlecht und Sexualität ist in vielen Religionen durch den Verweis auf Transzendenz besonders fest institutionalisiert. Sie ist Ausdruck eines androzentrischen Wissensvorrats und Weltverständnisses, das sozialen Wandel im Bereich religiöser Geschlechterverhältnisse erschwert. Frauen* und LGBTIQ*Personen müssen immer wieder hart um Partizipationsmöglichkeiten in der Hierarchie religiöser Ordnung und um Anerkennung kämpfen. Und auch auf gesellschaftlicher Ebene wird Religion zur Legitimation von Geschlechterdifferenz und zur Abwertung von Weiblichkeit relevant gemacht. Die feministische Forschung begegnet Religion daher – nicht von ungefähr – mit Distanz. Dies gilt auch für feministisch orientierte Analysen von Religion(en); sie werden meist nicht zum Kernbestand feministischer Sozialanalysen gezählt. Feminismus und Religion ist demnach vermeintlich nicht kompatibel. Vielmehr scheint Feminismus, verstanden als Projekt und Programm einer an Gleichheit orientierten, aufgeklärten Moderne, nahezu zwangsläufig mit Säkularismus einherzugehen – dies gilt auch und gerade dann, wenn das Versprechen einer Gleichheit der Geschlechter in eben dieser Moderne uneingelöst und androzentrisch gebrochen ist. 

Heft 1_2021 der feministischen studien ist diesem komplexen und bislang kaum breiter diskutierten Zusammenhang von Feminismus, Säkularismus und Religion gewidmet. Es werden sowohl die Affinitäten und Wahlverwandtschaften, aber auch die Spannungsverhältnisse zwischen religiösen und nicht-religiösen feministischen Weltdeutungen in den Blick genommen. Auf diese Weise soll zur Verständigung zwischen säkularen und religiösen feministischen Bewegungen beigetragen werden.