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Svea Kietzmann

Svea Kietzmann arbeitet an einer Dissertation zu Partizipations- und Transformationsansprüchen im Klimawandel mit dem Schwerpunkt Generationengerechtigkeit. Sie absolvierte ihren Bachelor in Soziologie mit Nebenfach Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, ein Erasmus-Semester an der Paris-Lodron-Universität Salzburg und ihren Master in Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) in München mit den Schwerpunkten Arbeitssoziologie, Organisationsberatung und Wissensanalyse. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind Gesellschaftstheorie und Zeitdiagnose mit den Schwerpunkten Risiko- und Wissenssoziologie. Bei den empirischen Methoden liegt ihr Schwerpunkt auf qualitativer Forschung. Parallel zu ihrer Promotion arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr.Nina Degele am Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Svea Kietzmann ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie sowie der DGS-Sektion „Umwelt- und Nachhaltigkeitssoziologie“.

Kontakt: svea.kietzmann@tu-dortmund.de

Partizipations- und Transformationsansprüche im Klimawandel:

Generationen zwischen Konflikt und Dialog

In Deutschland kollidiert der Klimawandel mit einer alternden Gesellschaft, deren demografische Verschiebung durch die zunehmende Repräsentanz der älteren Bevölkerung geprägt ist. Diese Entwicklung wirkt sich nicht nur auf ökonomische und ökologische Veränderungen aus, sondern stellt auch demokratische Prozesse vor neue Herausforderungen. Die Dominanz älterer Bevölkerungsschichten sowie die unterschiedlichen Sozialisationsprozesse zwischen den Generationen führen zu divergierenden Ansichten bezüglich Krisenbewältigung. Diese Wahrnehmung der Marginalisierung, vor allem in politischen Prozessen, führt zu Verantwortungszuschreibungen und Konflikten zwischen den Generationen. Klimaprotestbewegungen, wie „Letzte Generation“ und „Fridays For Future“, adressieren diesen Generationenkonflikt und fordern eine verstärkte Partizipation der jüngeren Bevölkerungsschicht an klimapolitischen Entscheidungen sowie eine rasche und nachhaltige Transformation. Die Komplexität der Klimakrise verdichtet soziale, ökologische, gesundheitliche und ökonomische Herausforderungen und verändert disruptiv die Gesellschaft und den demokratischen Staat.

Daraus resultiert folgende Forschungsfrage: Wie beeinflussen die Klimaprotestbewegungen 'Fridays For Future' und 'Letzte Generation' den medialen und parlamentarischen Diskurs über die Forderung nach verstärkter Partizipation der jungen Generation und nachhaltiger Transformation der Gesellschaft im Kontext des Klimawandels?

Um dieser Frage nachzugehen, wird eine wissenssoziologische Diskursanalyse nach Keller durchgeführt. Diese Methode ermöglicht es, die Repräsentation und Aushandlung von Partizipations- und Transformationsprozessen im Kontext des Klimawandels und Generationsverantwortung/-konflikt in den Medien, bei Klimaprotestbewegungen und in politischen Debatten zu untersuchen. Dabei werden Aussagen, Botschaften, Argumentationen und Forderungen von politischen Entscheidungsträger:innen und den Klimaprotestbewegungen analysiert und in Bezug gesetzt.

Das Dissertationsprojekt beleuchtet die Interdependenz zwischen Generationenkonflikten und demokratischen Prozessen im Kontext des Klimawandels in Deutschland und trägt zu einem tieferen Verständnis der Verflechtung von Generationenfragen, Partizipation und Transformation bei.