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Pia Friedrichs

Pia Friedrichs arbeitet an einer Dissertation zur Eingliederungshilfe als Instrument zur Sicherung der Teilhabe im Kontext von Demenzerkrankungen. Dabei geht es darum, zu verstehen, warum die Eingliederungshilfe bisher so gut wie keine Rolle im Rahmen von Demenz spielt. Ziel ist, einen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Demenz zu leisten.

Pia Friedrichs studierte Soziale Arbeit in Dortmund und Köln und war bis 2024 als Sozialarbeiterin in verschiedenen Kontexten des Gesundheitswesens tätig, u.a. im Krankenhaus-Sozialdienst sowie in der Demenzberatung. Sie arbeitete an der Etablierung der Beratungsstelle für Seltene Demenzformen des Caritasverband Düsseldorf e.V. mit und war an der katHo Köln als Lehrbeauftragte in Lehre und Forschung tätig. Aktuell arbeitet sie parallel zur Dissertation im Memory Zentrum Neuss in der Beratungsstelle für Menschen mit Demenz und ihre An- bzw. Zugehörigen. Ihre Forschungsinteressen befassen sich mit gesundheitsbezogener sozialer Ungleichheit, Teilhabeforschung und Versorgung bzw. Unterstützung von Familien, in denen es eine Demenzerkrankung gibt.

 

Kontakt: pia.friedrichs@tu-dortmund.de

Eingliederungshilfe für Menschen mit Demenz zur Sicherung ihrer Teilhabe

Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit den Möglichkeiten der Eingliederungshilfe (SGB IX) für Menschen mit Demenz (MmD) zur Unterstützung bzw. Sicherung ihrer Teilhabe an der Gesellschaft. In der Praxis der Beratung für MmD zeigt sich, dass die Eingliederungs-hilfe in bestimmten Fällen für MmD eine sinnvolle, wichtige und notwendige Hilfe wäre. In der Regel beziehen die Menschen diese Leistung jedoch nicht. Da es in Praxis und Wissenschaft noch wenige bis keine Erkenntnisse zu diesem Themenfeld gibt, sich gleichzeitig aber der beschriebene (ungedeckte) Bedarf zeigt, wird im Rahmen der Dissertation erforscht, welche Rolle die Eingliederungshilfe zur Sicherung der Teilhabe von MmD in Deutschland spielt bzw. spielen könnte. Neben dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn im Kontext der Teilhabeforschung ist es ein wesentliches Ziel, einen Beitrag zur Verbesserung der Teilhabe und der Lebenssituation von MmD zu leisten.

Das Projekt verfolgt einen explorativen Mixed-Method-Ansatz. Im qualitativen Teil wird das Verständnis von Teilhabe bei den an der Unterstützung von MmD beteiligten Akteur*innen untersucht und welche Bedeutung diese der Eingliederungshilfe für MmD zu messen. Im quantitativen Teil geht es um eine Rahmung dieser Erkenntnisse. Mithilfe einer Sekun-därdatenanalyse werden bestehender Datensätze aus dem Themenfeld daraufhin analysiert, welche Bedarfe MmD angeben und welche davon dem Leistungsspektrum der Eingliederungshilfe zugeordnet werden könnten.