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Sarrah Bock

Sarrah Bock arbeitet an einer Dissertation zu Alter(n) im Kontext von Intersektionalität und untersucht insbesondere die Verschränkungen der Trias Alter(n), Migration und Geschlecht anhand einer qualitativ-empirischen Analyse der Folgegenerationen von sogenannten „Gastarbeiter:innen“ aus Marokko und Tunesien, die in den 1960er Jahren nach Deutschland eingewandert und geblieben sind. 2016 bis 2021 Studium der Philosophie mit Nebenfach Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim. Während des Studiums Tätigkeiten im kulturpolitischen Bereich und Vertreterin verschiedener Hochschulinitiativen, u.a. Green Office e.V. 2023 Masterstudium der Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und studentische Mitarbeiterin am Institut für Geographie im Forschungsprojekt KARE. Auslandsaufenthalt 2022 an der Sorbonne Univeristé IV in Kooperation mit der École-Normale-Supérieure Paris-Saclay. In München gründete sie mit Kommiliton:innen des Studiengangs Soziologie ein Kollektiv, um gemeinsam mit Künstler:innen der AdBK München gesellschaftliche Themen, wie beispielsweise Körper, Fremdheit, Liebe in einem Off-Space der Stadt oder einer Residency wie dem Lothringer 13  zu veranstalten.

Kontakt: sarrah.bock@tu-dortmund.de

Altern über Generationen:

Arbeitsmigrant:innen aus Nordafrika im Rahmen der Anwerbeabkommen der 1960er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland

Der soziodemografische Wandel in Deutschland stellt insbesondere für die zunehmend alternde Einwanderungsgesellschaft der 1960er Jahre vor große Herausforderungen. Arbeitsmigrant:innen aus Nordafrika nehmen dabei eine besondere „Sonderstellung“ ein, sind jedoch im politischen und wissenschaftlichen Diskurs unterrepräsentiert. Vor diesem Hintergrund fokussiert sich das Promotionsvorhaben darauf, wie dieser Aspekt sozialer Ungleichheit den Blick auf das Alter(n) der nachfolgenden Generationen von Arbeitsmigrant:innen prägt und wie Geschlecht dabei relevant wird. Hier geht es speziell um Arbeitsmigrant:innen, die im Zuge der Anwerbeabkommen ab 1963 aus Marokko und ab 1965 aus Tunesien nach Deutschland immigriert sind. Um die spezifischen Herausforderungen dieser Gruppe nachzuzeichnen, ist es wichtig, die zweite und dritte Generation zu untersuchen und Vergleiche zu ihren Eltern und Großeltern zu ziehen, um Erkenntnisse über das Altern der ersten Generation der Arbeitsmigrant:innen zu gewinnen. Ziel ist es, die eigene Wahrnehmung des Alter(n)s der nachfolgenden Generationen zu erfahren und Vergleiche zu ihren Eltern und Großeltern ziehen zu können. Neben einer migrations- und geschlechtsspezifischen Perspektive sollen mit einem qualitativ-empirischen Methodenbaukasten subjektive Deutungen erhoben werden, wie sich die Nachkommen nordafrikanischer Arbeitsmigrant:innen das Altern selbst vorstellen und welche Perspektiven sie diesbezüglich sehen. So entsteht eine Typologie der alternden Migrationsgesellschaft in Deutschland, die sich aus einer Vielzahl von Einzelbiographien und Gruppendiskussionen ableiten lässt. Spezifische Lebenslagen und Lebensverläufe im Spannungsfeld der Differenzkategorien Migration, Alter(n) und Geschlecht werden so sichtbar. Das geschieht im steten Rückgriff auf die Betonung der Verflechtung dieser Dimensionen, um sie im Hinblick auf eine alternde Gesellschaft in Deutschland weiterzudenken.