Dortmunder Dialog Preis an Sozialforschungsstelle verliehen
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Dr. Bettina Horster, Vorstandsvorsitzende der GFS, und Prof. Dr. Beate Beermann, Vizepräsidentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), eröffneten die Veranstaltung und führten in das Thema ein.
Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal sprach die Laudatio zur Verleihung des Dortmunder Dialog Preises 2022. Die Sozialforschungsstelle wurde für mittlerweile 75 Jahre sozialwissenschaftlicher Forschung in Dortmund und ihr Wirken mit und in der Stadtgesellschaft Dortmunds ausgezeichnet. Thomas Westphal zeichnete in seiner Rede die Geschichte der sfs nach und betonte, dass die Sozialforschungsstelle maßgebliche Impulse liefere, um die drängenden Fragen im Kontext der digitalen Arbeitsgesellschaft zu beantworten. Zuletzt hob er hervor, dass es das Zusammenspiel von technischen und sozialen Innovationen in einer Zeit, die zunehmend von Umbrüchen und Krisen geprägt ist, mehr denn je brauche.
Anschließend überreichten Herr Westphal und Frau Dr. Horster die Preis-Skulptur dem Direktor der Sozialforschungsstelle, Prof. Dr. Jürgen Howaldt.
Prof. Dr. Jürgen Howaldt bedankte sich für die große Ehre und hob hervor, dass das Wirken des Instituts auf der Arbeit aller Mitarbeitenden beruhe, und er deshalb den Preis stellvertretend für alle sfs-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entgegennehme, ebenso wie für alle Ehemaligen, die in der Vergangenheit und aktuell wichtige Impulse für die Wissenschaft und die Stadt gegeben haben.
Danach skizzierte er mit seinem Vortrag „Innovation neu denken – die wachsende Bedeutung sozialer Innovation“, wie soziale Innovationen verschiedenste Politikfelder adressieren und zur Lösung von drängenden Nachhaltigkeitsproblemen beitragen können. Dabei machte er auf die tragende Rolle der Hochschulen in diesem Prozess aufmerksam.
Die von Dr. Hans Werner Franz, Geschäftsführer der GFS, moderierte Podiumsdiskussion beleuchtete das Thema soziale Innovationen aus verschiedenen Perspektiven. Prof. Dr. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund, betonte die Notwendigkeit von Innovationen insbesondere, um der Klimakrise zu begegnen. Dr. Klaus Peters, Generalsekretär der European Steel Technology Platform (ESTEP), hob die Bedeutung sozialer Innovationen im Prozess der Dekarbonisierung der Stahlindustrie hervor. Die Dortmunder Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann stellte die Bedeutung sozialer Innovationen für soziales Unternehmertum heraus. Prof. Dr. Beate Beermann betonte, dass im Kontext von Digitalisierung und neuen Arbeitsformen die Wissenschaft besonders in der Analyse und Entwicklung von neuen Konzepten gefordert sei. Die Vorsitzende des DGB Dortmund-Hellweg Jutta Reiter wies darauf hin, dass der Mensch bei den Transformationsprozessen in der Arbeitswelt im Mittelpunkt stehen müsse und Veränderungen in den Betrieben gemeinsam mit den Beschäftigten und ihren Interessenvertretungen angegangen werden müssten.
Der Abend klang mit einem lockeren Beisammensein aus.
Der E-Ofen der Stahlhalle veredelte früher im Stahlwerk Hoesch Schrott zu Stahl. Diese historische Atmosphäre repräsentierte die Entwicklungen der Arbeitswelt auch noch einmal symbolisch, und führte die Notwendigkeit vor Augen, Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden, die nicht nur die technischen, sondern auch die sozialen Erfordernisse einer Gesellschaft im Wandel berücksichtigen.