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LGBTQ+-Familien: Normalität herstellen und um Anerkennung kämpfen

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Prof. Mona Motakef, Dr. Julia Teschlade und Prof. Christine Wimbauer (v. l. n. r.) stehen nebeneinander vor einer Posterwand. Julia Teschlade hält ein Buch hoch. Die drei forschen im Rahmen eines DFG-Projekts zu LGBTQ+-Familien und deren Streben nach Normalität und Anerkennung © © Privat
Prof. Mona Motakef, Dr. Julia Teschlade und Prof. Christine Wimbauer (v.l.n.r.) haben im Rahmen eines DFG-Projekts untersucht, wie LGBTQ+-Familien Normalität herstellen und um Anerkennung kämpfen.
LGBTQ+-Familien – also lesbian, gay, bisexual, trans* und queere Familien – sind in den letzten Jahren in der Gesellschaft sichtbarer geworden. Im deutschen Recht zeichnen sich mit der „Ehe für alle“ und dem Selbstbestimmungsgesetz Tendenzen der Gleichstellung ab. Trotzdem bestehen zahlreiche Diskriminierungen fort und es zeigen sich auch neue Ausschlüsse. Im Interview spricht die TU-Professorin für Soziologie der Geschlechterverhältnisse, Prof. Mona Motakef, gemeinsam mit Dr. Julia Teschlade und Prof. Christine Wimbauer von der Humboldt-Universität zu Berlin über Erkenntnisse aus ihrer gemeinsamen Forschung. Das Team hat im Rahmen eines DFG-Projekts mit LGBTQ+-Familien gesprochen und untersucht, wie diese Normalität herstellen, für Anerkennung kämpfen – und damit gesellschaftliche Vorstellungen nachhaltig verändern.

Prof. Motakef, wo stoßen LGBTQ+-Familien im Alltag immer noch auf Hürden?

Prof. Mona Motakef: Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität sind immer noch zentrale Ursachen sozialer Ungleichheit und gehen mit ungleichen Handlungsmöglichkeiten und Lebenschancen einher. LGBTQ+-Personen wurde lange abgesprochen, überhaupt Familien gründen zu können. Die erste Hürde ist daher, sich selbst überhaupt als Eltern vorstellen zu können. Erst dann können sie sich Gedanken darüber machen, welche Optionen ihnen offenstehen und welche sie nutzen wollen. Denn wer wie Eltern werden kann, will, soll oder darf, hängt von rechtlichen, medizinischen, biologischen und persönlichen Faktoren ab – oft ist es sehr kompliziert und teuer, vor allem mit Reproduktionsmedizin. Auch nach der Familiengründung erleben viele rechtliche, institutionelle und alltägliche Ungleichheiten. Beispiele sind die Pflicht zur Stiefkindadoption für lesbische Paare oder fehlende Rechte für soziale Eltern in Mehrelternfamilien. Trans* Elternschaft wurde im alten Transsexuellengesetz sogar rechtlich unmöglich gemacht. Bis heute ist sie nicht eindeutig geregelt – so bleibt eine trans* Mutter in der Geburtsurkunde ihres Kindes als Vater eingetragen. Im Alltag heißt das: Familien müssen ständig beweisen, dass sie „richtige“ Familien sind.

Das vollständige Interview lesen Sie auf der Website der TU Dortmund