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36. Jahrestagung der Inklusionsforscher:innen in Zürich

Forschungsteam „Innovation der Inklusion“ stellt auf IFO vor

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Sechs Personen stehen auf der Galerie in der Bibliothek in der Sozialforschungsstelle © Siba Tiefenbach
Das Forschungsteam „Innovation der Inklusion“: (vlnr.): Bastian Pelka, Ann Christin Schulz, Lisa Preissner, Jana York, Daniel Krüger, Christoph Kaletka. Im Bild fehlt Jan Jochmaring.
Sieben Forschende aus den Fakultäten Rehabilitationswissenschaften und Sozial­wissen­schaften haben auf der 36. Jahrestagung der Inklusionsforscher*innen aktuelle Forschungsergebnisse aus verschiedenen Projekten zum Thema „Innovation der Inklusion“ vorgestellt.

In einem Symposium, moderiert von Vertr.-Prof. PD Dr. Bastian Pelka und PD Dr. Christoph Kaletka, stellten Dr. Jana York und Dr. Jan Jochmaring (Fakultät Rehabilitationswissenschaften und Berufsakademie Wilhelmshaven) sowie Ann Christin Schulz, Daniel Krüger und Lisa Preissner (Fakultät Sozial­wissen­schaften - Sozialforschungsstelle) Forschungsergebnisse aktueller Projekte vor. Das Symposium bündelte Ansätze und Befunde zweier Forschungsstränge: Die Innovationsforschung sucht nach Mechanismen der Entstehung und Verbreitung neuer Technologien und sozialer Praktiken. Die Inklusionsforschung befasst sich mit der Analyse sowie der Verbesserung der Bedingungen von Teilhabe. Beide eint ihr analytischer und transdisziplinärer Blick auf Transformationsprozesse der Gesellschaft, ihr Interesse an Beteiligungsverfahren sowie der Ansatz, Rahmenbedingungen für die Durchsetzung und das Scheitern neuer Lösungsansätze möglichst umfassend verstehen zu wollen.

Mit sozialen Innovationen werden besondere Potenziale zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen verknüpft. Der Zusammenhang von sozialen Innovationen und dem Transformationsprozess hin zu einer inklusiven Gesellschaft wirft Fragen zur politisch-praktischen Gestaltung von sozialen Innovationen für mehr Teilhabe auf: Genauso wie technologische Innovationen benötigen soziale Innovationen Rahmenbedingungen, die Ideen auffindbar machen, fördern, die richtigen Akteur*innen zusammenbringen und erfolgreiche Lösungen skalieren.

Das Symposium brachte in drei Beiträgen jeweils beide Perspektiven zusammen und thematisierte Überschneidungsflächen von Innovation und Inklusion, die die fakultätsübergreifende Forschungsgruppe in Forschung, Lehre und Transfer gemeinsam bearbeitet:

Beitrag 1: Innovation der Inklusion
Der erste Beitrag von Christoph Kaletka und Daniel Krüger diskutierte grundlegende Bezüge zwischen Innovation und Inklusion. Der Beitrag ging von der These aus, dass erfolgreiche Inklusion vielfältige Veränderungen sozialer Praktiken erfordern. Drei Kategorien bildeten dabei den Kern eines neuen, erweiterten Innovationsverständnisses: Prozesse, Ziele und Inhalte sozialer Innovation. Alle drei Kategorien sind für Inklusion bedeutsam, entfalten im “Innovationsfeld Teilhabe” ihre Wirkung und helfen, Inklusion jenseits rein technologischer Entwicklungen neu zu denken, den Erfolg und Misserfolg von Inklusionsinitiativen besser zu verstehen, und die Verbreitung erfolgreicher Ansätze und Konzepte unter Berücksichtigung unterschiedlicher lokal-regionaler Rahmenbedingungen zielgenauer zu planen.

Beitrag 2: Innovation und Exnovation des Systems beruflicher Rehabilitation
Der zweite Beitrag von Jan Jochmaring, Lisa Preissner und Jana York skizzierte soziale Innovationen für Inklusion im Bereich der beruflichen Rehabilitation, wie beispielsweise das Budget für Arbeit und die Unterstützte Beschäftigung, und stellte Skalierungsmöglichkeiten dieser Instrumente vor. Weiter wurden etablierte Systeme und Strukturen, die inklusiven Arbeitswirklichkeiten zuwiderlaufen – wie bestehende Zuweisungsmechanismen, Platzkontingente und Refinanzierungsmechanismen segregierender Systeme – auf ihr Exnovationspotential hin überprüft und Veränderungshebel diskutiert.

Beitrag 3: Innovation der Forschung: Inklusive Bürger*innenwissenschaften
Der Beitrag von Bastian Pelka und Ann Christin Schulz setzte sich mit dem in Forschung und Praxis zunehmend wichtigen Feld der Bürger*innenwissenschaft auseinander und fragte nach Rolle und Stellenwert partizipativer Verfahren. Schulz und Pelka argumentierten, dass Bürger*innenwissenschaft (“citizen science”) methodologische Potenziale für inklusionsorientierte Wissenschaft und insbesondere barrierefreie Forschung einbringen können. Der Beitrag reflektierte die Innovation und Funktion der Bürger*innenwissenschaften ausgehend von der Frage nach der Rolle der Bürger*innen und zog Parallelen zur Stufenleiter der Partizipation nach Arnstein (2000). Dazu wurde das barrierefreie bürger*innenwissenschaftliche Methodengerüst eines aktuellen Forschungsprojektes zur Erweiterung der Wheelmap - einer Straßenkarte mit Barrierehinweisen - vorgestellt und kritisch diskutiert sowie Forderungen an die Förderung barrierefreier Wissenschaft abgeleitet.

In der Gesamtschau zielte das Symposium auf eine Diskussion zum Verhältnis der beiden Disziplinen zueinander, auf Lernpotenziale aus der Innovationsforschung für Wissenschaft und Praxis der Inklusion, sowie auf eine Stärkung des Themas Inklusion auf der gesellschaftlichen Agenda. In der Diskussion mit den Session-Teilnehmenden wurden vor allem Anknüpfungspunkte zu anderen Forschungs- und Entwicklungsprojekten diskutiert.

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Zusammengefasste Powerpoint der Veranstaltung

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